General and experimental psychology
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Informationen zu den Spezialisierungsrichtungen

Was gilt für alle Spezialisierungsrichtungen?

Einige Module besuchen alle StudentInnen unabhängig von der Spezialisierungsrichtung (z. B. Grundlagenvertiefung, Methodenkompetenz für Forschung und Praxis). Alle StudentInnen müssen ein Praktikum absolvieren und eine Masterarbeit anfertigen. Die Masterarbeit ist grundsätzlich nicht an die gewählte Spezialisierungsrichtung gebunden.

Jede der drei Spezialisierungsrichtungen umfasst 27 ECTS (18 SWS) und führt zu einem Abschluss, mit dem Sie grundsätzlich zur Ausbildung zur/m Psychologischen PsychotherapeutIn berechtigt sind.

 

Spezialisierungsrichtung Klinische Psychologie und Psychotherapie

Womit beschäftigt sich die Spezialisierungsrichtung?

Die Spezialisierungsrichtung „Klinische Psychologie und Psychotherapie“ lehrt über die Diagnostik, Prävention und Therapie von Störungen des Erlebens und Verhaltens.

Was wollen wir Ihnen vermitteln? Wozu wollen wir Sie befähigen?

Im 2. Semester (Modul WP 3) wird neben der theoretischen Vertiefung die forschungspraktische Arbeit in den Vordergrund gestellt:

Es werden Kenntnisse und die Handhabung der Klassifikationssysteme DSM und/oder ICD anhand der jeweiligen Störungskategorien vermittelt und um aktuelle Erkenntnisse zur Phänomenologie und Ätiologie psychischer Störungen ergänzt. So gewinnen Sie einen umfassenden Einblick in die Klassifizierung, Entwicklung und Aufrechterhaltung von psychischen Störungen. Eine theoretische Übersicht und praktisches Einüben gängiger und spezieller klinischer Test- und Untersuchungsverfahren schult Sie in der Auswahl geeigneter diagnostischer Instrumente. Zudem werden traditionelle und moderne Ansätze in der klinisch-psychologischen Intervention bei Kindern und Jugendlichen vorgestellt. Weiter werden empirische Arbeiten recherchiert, dargestellt, analysiert und kritisch diskutiert und schließlich Kenntnisse in Aufbau, Strukturierung und Datenmanagement von klinisch-psychologischen Untersuchungen vermittelt.

Im 3. Semester (Modul WP 7) liegt der Schwerpunkt auf der psychologisch-therapeutischen Arbeit in Forschung und Praxis:

Dazu zählt auch die theoretische wie praktische Planung und Zielanalyse psychotherapeutischer Interventionen: Es werden traditionelle und moderne Ansätze in der klinisch-psychologischen Intervention bei Erwachsenen vorgestellt und theoretisch sowie praktisch (exemplarisch) behandelt. Weitere Lernziele sind der Aufbau von Fähigkeiten sowohl zur Durchführung und Entwicklung klinisch-psychologischer Diagnostik und deren empirischer Überprüfung, als auch zur Durchführung und Entwicklung von Interventionsmethoden und deren empirischer Überprüfung.


Spezialisierungsrichtung Klinische Neuropsychologie

Was ist klinische Neuropsychologie?

Die Klinische Neuropsychologie befasst sich mit den verschiedenen Funktionsstörungen, die nach einer angeborenen oder erworbenen Hirnschädigung oder einer Hirnfunktionsstörung in den Bereichen Wahrnehmung, Aufmerksamkeit, Lernen und Gedächtnis, Denken, zielgerichtetes Handeln (einschließlich Sensomotorik), Motivation und Emotionalität auftreten können. Psychopathologische Auffälligkeiten nach angeborener und erworbener Hirnschädigung sowie Veränderungen kognitiver Funktionen bei psychischen Störungen und psychiatrischen Erkrankungen sowie als Folge pathologischer Alterungsprozesse des Gehirns gehören ebenfalls zu den Themen der klinischen Neuropsychologie.

Was sind die Aufgaben der klinischen Neuropsychologie?

Zu den zentralen Aufgaben der Neuropsychologie gehören die Diagnostik und Behandlung der Funktionsstörungen sowie die Integration der verschiedenen therapeutischen Maßnahmen in ein ganzheitliches Rehabilitationskonzept mit hoher ökologischer Validität, die auch die Lebensqualität der Patienten und ihrer Angehörigen einschließt. Die zuverlässige diagnostische Einordnung der verschiedenen Funktionsstörungen auf der Grundlage standardisierter Untersuchungsverfahren und unter Berücksichtigung wichtiger Einflussgrößen stellt ein wesentliches Ziel sowohl im Rahmen der klinisch-neuropsychologischen Diagnostik als auch der forensischen Diagnostik dar. Entsprechende Fachkenntnisse über allgemeine und spezifische Grundlagen und Schritte der neuropsychologischen Intervention, das Wissen über Indikationsstellung und Planung von geeigneten und individuell angepassten Behandlungsmaßnahmen und ihre Integration in einen kohärenten therapeutischen Prozess stellen wesentliche Voraussetzungen für erfolgreiches und verantwortbares Handeln in der klinischen Neuropsychologie dar.

Was wollen wir Ihnen vermitteln? Wozu wollen wir Sie befähigen?

  • Umfangreiches klinisch-neuropsychologisches Wissen und klinisch-neuropsychologische Fertigkeiten auf Evidenz-basierter Grundlage
  • Selbständige Planung und Durchführung von klinisch-neuropsychologischer Diagnostik und Intervention
  • Selbständige Planung und Durchführung von (klinisch-)neuropsychologischer Forschung  

Die Vermittlung aktueller neurowissenschaftlicher Erkenntnisse und theoretischer Konzepte zur zentralnervösen Organisation psychischer Funktionen und ihre Translation in wissenschaftliche Fragestellungen sowie in eine wissenschaftlich fundierte, Fall-orientierte Anwendung stehen im Mittelpunkt der Spezialisierung im MSc-Studiengang. Da Menschen mit zentralnervösen Funktionsstörungen zusätzlich häufig psychopathologische Symptome aufweisen, und Menschen mit affektiven Störungen oft auch unter kognitiven Funktionseinbußen leiden, stellt die klinische Neuropsychologie auch eine wichtige Partnerdisziplin der klinischen Psychologie und psychologischen Psychotherapie in Forschung und Anwendung dar.

Was sollten Sie mitbringen?

  • Klinische und (neuro-)wissenschaftliche Neugierde
  • Den Wunsch, menschliches Erleben und Verhalten und seine Störungen aus einer interdisziplinären neurowissenschaftlich-psychologischen Perspektive kennen zu lernen und diese Sichtweise für Ihre späteren wissenschaftlichen und/oder praktischen Aktivitäten nutzen zu lernen.

Spezialisierungsrichtung Neurokognitive Psychologie

Womit beschäftigt sich die Spezialisierungsrichtung?

Die neurokognitive Psychologie setzt sich mit den Zusammenhängen kognitiver Leistungen (wie Wahrnehmung, Aufmerksamkeit, exekutiver Kontrolle, Gedächtnis, Sprache, Motorik) und ihren zugrunde liegenden neuronalen Prozessen auseinander. Die Spezialisierungsrichtung „Neurokognitive Psychologie“ vermittelt dabei vertieftes Wissen und methodische Kenntnisse im innovativen und interdisziplinären Feld der kognitiven Neurowissenschaften. Der forschungsorientierte Schwerpunkt kombiniert experimentalpsychologische Ansätze mit modernen neurowissenschaftlichen Methoden. Gleichzeitig werden neue Anwendungsfelder wie etwa im Bereich der kognitiven Robotics einbezogen.

Was wollen wir Ihnen vermitteln? Wozu wollen wir Sie befähigen?

Übergeordnetes Ziel des Schwerpunkts ist zum einen die Befähigung, neurowissenschaftliche Methoden wie Elektroenzephalogramm (EEG), Transkranielle Magnetstimulation (TMS), Bildgebende Verfahren (fMRT) sowie Computationale Modellierung erfolgreich in den Bereichen der Grundlagenforschung, Diagnostik und Anwendung einsetzen zu können. Zum anderen vertieft die Spezialisierungsrichtung die Kenntnisse zu den neuro-kognitiven Grundlagen kognitiver Fähigkeiten des Menschen.

Nach einer Einführung in die Kognitiven Neurowissenschaften setzten sich die Studierenden kritisch mit den Möglichkeiten und Grenzen der verschiedenen neurowissenschaftlichen Methoden auseinander. Die Studierenden haben dabei die Möglichkeit, die neurowissenschaftlichen Methoden am Beispiel konkreter Untersuchungen kennenzulernen und einzuüben. Insbesondere im Rahmen unserer Neurokognitiven Projekte erwerben die Studierenden die Kompetenz, grundlegende Fragestellungen zu kognitiven Prozessen und ihren neuronalen Grundlagen selbst zu entwerfen und mittels dieser Methoden im Experiment zu überprüfen sowie zu publizieren. Darüber hinaus erwerben sie grundlegende Programmierkenntnisse und Techniken der Computationalen Modellierung.

Die Spezialisierungsrichtung ergänzt somit die klinisch-psychologischen Anwendungsfelder durch die Vertiefung neurowissenschaftlicher Grundlagen. Die Studierenden werden befähigt zu wissenschaftlich fundierten Tätigkeiten als M.Sc in Psychologie in verschiedenen Berufsfeldern im wissenschaftlich/akademischen Bereich, im Gesundheitswesen und in der Industrie.

Spezielle Highlights:

  • Am Lehrstuhl für Allgemeine und Experimentelle Psychologie legen wir durch exzellente Forschung die Grundlage für eine moderne, international geprägte Lehre. Wie durch zahlreiche Publikationen nachgewiesen, gehört die Abteilung zu den international führenden Forschungseinrichtungen auf den Gebieten Wahrnehmung, Aufmerksamkeit und Handlungssteuerung.
  • Für Forschung und Lehre steht eine umfangreiche, moderne Laborausstattung zur Verfügung. Dazu gehören mehrere State-of-the-Art-Blickmesssysteme, Stimulatoren zur Transkraniellen Magnetstimulation, zwei moderne, abgeschirmte Labore zur Durchführung von EEG-Experimenten, verschiedene Messsysteme zur Registrierung von Hand- und Körperbewegungen sowie Zugang zu funktioneller Bildgebung.
  • Die Studierenden werden durch ein zweisemestriges Projekt direkt in die laufenden Forschungsarbeiten eingebunden. Explizites Ziel dieser Projekte ist eine Publikation in einer internationalen Fachzeitschrift.
  • München ist eines der Zentren neurowissenschaftlicher Forschung in Europa. Es besteht eine exzellente Vernetzung in Forschung und Lehre mit einer Vielzahl von renommierten neurowissenschaftlich bzw. ingenieurwissenschaftlich orientierten Einrichtungen. Hierzu gehören die LMUexcellent „Graduate School of Systemic Neurosciences (GSN)“, das LMUinnovativ „Munich Center for Neurosciences – Brain and Mind (MCN)“, das „Bernstein Center for Computational Neuroscience Munich“, das Excellence Cluster „Cognition for Technical System (CoTeSys)“ sowie eine Reihe von in München ansässigen Sonderforschungsbereichen. Dadurch bietet sich den Studierenden unserer Spezialisierungsrichtung die Möglichkeit, ihre Projekt- und Masterarbeiten interdisziplinär durchzuführen sowie ggf. eine Promotion  an einer dieser Institutionen anzuschließen.