Fachschaft Psychologie
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Evangelische Stadtakademie München

Täter oder Opfer sein? Befragung eines Schemas

21.11.2016

"Selbstverständlich gibt es in konkreten Situationen Täter und Opfer. Und nichts ist schlimmer, als wenn die Rollen
hier durch Schuldzuweisung an die Opfer verunklart werden. Problematisch wird das Täter-Opfer-Schema allerdings,
wenn es zur Verfestigung von Opfer-Identitäten kommt. Oder wenn die Selbstdeutung als Opfer instrumentalisiert
wird.

In der komplexen und undurchschaubaren Moderne kann die Opfer-Identität ein Versprechen auf Eindeutigkeit und Unschuld sein. Daniele Giglioli hingegen widmet seinen Essay Die Opferfalle. Wie die Vergangenheit die Zukunft fesselt (2015) „jenen Opfern, die keine mehr sein wollen“.

[...]

Die Vortrags- und Gesprächsreihe diskutiert an Beispielen aus Politik, Geschichte und Massenmedien, dem Umgang mit Trauma und sexuellem Missbrauch aktuelle Täter-Opfer-Diskurse. Sie möchte zu einer Selbstreflexion anregen."