Psychologische Beratung und Intervention
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Komplizierte Trauer: Wenn Trauer nicht verklingen will...

Was Trauer ist, müssen wir irgendwann alle erfahren. Gerade Kinder und Jugendliche werden dabei in ihren Grundfesten erschüttert. Oft erleben sie den Verlust eines nahe stehenden Menschen anders als die Erwachsenen und gehen je nach Alter auch unterschiedlich damit um.

In erster Linie ist Trauer eine natürliche und in der Regel nicht-pathologische Reaktion auf den Verlust eines nahe stehenden Menschen. Nur in Ausnahmefällen entwickelt sich eine so genannte „Komplizierte Trauer“, bei der die Betroffenen auch viele Monate nach dem Verlust intensiv trauern und Schwierigkeiten im alltäglichen Leben haben.

Was ist „Normale“ Trauer?

Der Tod eines nahe stehenden Menschen bedeutet einen tiefen Lebenseinschnitt für die Hinterbliebenen. Darauf reagieren wir Menschen sehr verschieden. Doch obwohl jeder Mensch seine Trauer ganz individuell erlebt, sind viele der Trauerreaktionen bei den meisten Menschen eines Kulturkreises doch ganz ähnlich. Auch der Verlauf und die Dauer dieser Reaktionen ähneln sich. Nach einer gewissen Zeit fällt es wieder leichter, sich den Aufgaben des Alltags zu widmen. Trauer ist somit ein zwar schmerzlicher aber auch natürlicher Prozess, der meistens keiner professionellen Hilfe bedarf.

Was ist „Komplizierte“ Trauer?

Der Verlust einer nahe stehenden Person ist für Kinder und Jugendliche eine besonders belastende Erfahrung, die bei einem Teil der Betroffenen neben der Entwicklung von allgemeinen Beschwerden zu intensiver, fortwährender Trauer führen kann. Wenn auch nach Monaten noch keine Besserung eintritt, spricht man manchmal von Komplizierter Trauer.

Mögliche Kennzeichen einer Komplizierten Trauer sind:

  • Intensive Sehnsucht nach der verstorbenen Person
  • Immer wiederkehrende Gedanken an den Verlust
  • Bitterkeit, Gereiztheit, Wut in Bezug auf den Verlust
  • Schuldgefühle oder Ängste
  • Vermeidung von Orten, Menschen oder Verhaltensweisen, die an den Tod der Person erinnern
  • Das Gefühl, als ob ein Teil von einem selbst mit gestorben ist
  • Immer wiederkehrende körperliche Beschwerden, wie Kopf- oder Bauch­schmerzen

Oft ist es lange Zeit nach dem Tod der geliebten Person noch immer nicht möglich, den Alltag zu bewältigen. Einst geliebte Hobbies oder das Treffen mit guten Freunden machen keinen Spaß mehr, schulische Leistungen werden schlechter. Der quälende Zustand will kein Ende nehmen, die Trauer nicht verklingen.


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