Lehrstuhl für allgemeine Pädagogik Erziehungs- und Sozialisationsforschung
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Differenzieren mit Lösungsbeispielen und Selbsterklärungen beim Experimentieren im Sachunterricht der Grundschule

Teilprojekt im Promotionskolleg „Heterogenität: effektive Lernsettings und Professionalität an Schulen (HeLPS)“

  • Projektpartner: Regionale Schulentwicklungsnetzwerke, IQES online, und Pädagogische Hochschule Freiburg
    Kollegsprecher und Gesamtprojektleitung: Prof. Dr. Timo Leuders, Jun.-Prof. Dr. Katharina Loibl, Jun.-Prof. Dr. Marita Friesen
  • Projektleitung: Jun.-Prof. Dr. Martin Schwichow, Prof. Dr. Katja Scharenberg, Prof. Dr. Silke Mikelskis-Seifert
  • Mitarbeitende: Cem Aydin Salim
  • Laufzeit: 01.06.2019 – 31.05.2022
  • Projektseite HeLPS

Für den Umgang mit Heterogenität im Fachunterricht gibt es verschiedene Strategien (z.B. Klieme & Warwas, 2011). Neben Formen der äußeren Differenzierung durch Schulstrukturen und stark individualisierendem Unterricht sind Strategien der Binnendifferenzierung, die im Rahmen des regulären Klassenunterrichts umsetzbar sind, von hohem Interesse, um den individuellen Bedürfnissen von Schülerinnen und Schülern mit unterschiedlichen Vorkenntnissen gerecht werden zu können. Gerade beim Experimentieren im naturwissenschaftlichen Sachunterricht an Grundschulen erscheint eine Differenzierung aufgrund der heterogenen Lernvoraussetzungen der Schülerinnen und Schüler angebracht. Praxis und Forschung interessieren sich gleichermaßen für Formate von differenzierendem Unterricht, die realistisch durchführbar und zugleich wirksam hinsichtlich der Lernergebnisse sind („effektive Lernsettings“). Die Lehr-Lernforschung hat hierzu seit vielen Jahren Strategien entwickelt und deren Wirksamkeit empirisch geprüft. Hierbei gibt es Hinweise, wie Lernende mit unterschiedlichen Voraussetzungen unterschiedlich gefördert werden können („adaptive Lernsettings“). So besagt der „Expertise-Umkehr-Effekt“ beispielsweise, dass Lernende mit ungünstigeren Lernvoraussetzungen hinsichtlich Vorwissen, Selbstregulation und sprachlichen Voraussetzungen von Lösungsbeispielen profitieren, dass umgekehrt aber solche Maßnahmen bei Lernenden mit günstigeren Lernvoraussetzungen nachteilig sind. Diese profitieren stärker, wenn sie Selbsterklärungen verfassen (Renkl, 2003). Ziel des Projekts ist es, differenzierende Lernmaterialen für das Experimentieren zum Thema „Schwimmen und Sinken“ zu entwickeln. Dazu werden Comics erstellt, die entweder konkrete Lösungsbeispiele oder aktivierende Aufforderungen zum Verfassen von Selbsterklärungen enthalten. Im Rahmen des Projekts wird dabei untersucht, inwiefern der Lernzuwachs von Schülerinnen und Schülern von ihrem Vorwissen und dem jeweils gewählten Lernmaterial (Lösungsbeispiele versus Selbsterklärungen) abhängt. Die zu erwartenden Ergebnisse des Projekts liefern damit wichtige Hinweise zur Wirkung der entwickelten adaptiven Lernsettings im Sachunterricht der Grundschule.