Psychotherapeutische Hochschulambulanz - Traumaambulanz
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Therapie

Behandlungsangebot

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Unser Angebot richtet sich an alle Personen, die unter psychischen Belastungen leiden und deshalb in ihrer Lebensqualität eingeschränkt sind.

Wir bieten Behandlung bei den folgenden Beschwerden an:

  • Beschwerden im Zusammenhang mit traumatischen Erfahrungen, z.B. Unfällen, Gewalterfahrungen, Kriegserlebnissen, Naturkatastrophen, unerwarteten Todesfällen nahestehender Personen oder lebensbedrohlichen Krankheiten. Hierzu gehören Beschwerden wie Flashbacks, Albträume, Vermeidung von bestimmten traumabezogenen Situationen, Veränderungen im Verhalten, innere Unruhe, Reizbarkeit, erhöhte Wachsamkeit, Schlafstörungen, Hoffnungslosigkeit, andauernde negative Gedanken über sich selbst, andere Personen oder die Welt im Allgemeinen (z.B. bzgl. Schuld, Gefährlichkeit, Vertrauen)
  • Ängste in sozialen Situationen, die meist Angst vor negativen Bewertungen der eigenen Person beinhaltet und zur Vermeidung solcher Situationen führen können (z.B. Präsentationen, Telefonate oder gesellige Anlässe)
  • Immer wiederkehrende und anhaltende Gedanken, Impulse oder Vorstellungen, die als aufdringlich und unangenehm empfunden werden (z.B. jemandem etwas anzutun, sich selbst oder andere mit einer schlimmen Erkrankung anzustecken, den Herd angelassen zu haben)
  • Handlungen, die wiederholt und nach streng zu befolgenden Regeln ausgeführt werden, um Angst oder Unbehagen zu verhindern oder zu reduzieren (z.B. Händewaschen, Kontrollieren, Beten, Zählen). 
  • Wiederholte Panikattacken
  • Angst vor Situationen, aus denen eine Flucht schwierig sein könnte oder in denen, bei panikartigen oder anderen beeinträchtigenden Symptomen, Hilfe nicht erreichbar sein könnte (z.B. U-Bahnfahren, offene Plätze, geschlossene öffentliche Räume, Menschenmenge)
  • Angst vor bestimmten Objekten oder Situationen (z.B. Spinnenangst, Höhenangst, Blut- und Spritzenphobie)
  • Gedrückte Stimmung oder Angst infolge (oder im Zusammenhang mit) der Geburt des eigenen Kindes, damit einhergehendem Interessenverlust, Appetitverlust, Schlafstörungen und erhöhter Ermüdbarkeit, Wertlosigkeitsgefühlen, Schuldgefühlen, verminderter Konzentration, Suizidgedanken und -handlungen, Ängsten, Zwangssymptomatik

Wir bieten überwiegend Einzeltherapien, aber auch einige Gruppentherapien an (Psychoedukationsgruppe zu PTBS, Skillsgruppe oder Gruppen im Rahmen von Studien). Je nach individuellem Bedarf werden auch Paar- oder Familiengespräche geführt.

Aktuelle Gruppentherapien:

  • Psychoedukationsgruppe zur Posttraumatischen Belastungsstörung

Aktuelle Studientherapien:

Aggressivität ist ein weit verbreitetes Problem bei Patient:innen mit Borderline-Persönlichkeitsstörung (BPS). Betroffene zeigen häufig reaktive Aggressivität und geraten dadurch in Konflikte mit ihnen nahestehenden Menschen und der Gesellschaft. Aus früheren Studien an unserer Klinik wissen wir, dass Patient:innen mit Borderline-Persönlichkeitsstörung besonders empfindlich auf vermeintliche soziale Bedrohungen reagieren und sich leicht angegriffen fühlen. Patient:innen mit Borderline-Persönlichkeitsstörung bewegen sich eher auf Gefahren zu als von ihnen weg und lassen sich leicht von den negativen Gefühlen anderer Menschen anstecken. Dies führt immer wieder zu starkem Ärger und anderen negativen Gefühlen sowie hoher innerer Anspannung. Gelegentlich geht dies so weit, dass es zu aggressiven Durchbrüchen kommt, das heißt, dass Betroffene laut schimpfen, Gegenstände zerstören, ihren Ärger gegen andere Menschen richten oder auch andere Menschen körperlich angehen.

In der vorliegenden Studie wollen wir an sechs Standorten in Deutschland genauer Ärger und aggressives Verhalten bei Patient:innen mit Borderline-Persönlichkeitsstörung untersuchen und die Wirksamkeit von zwei unterschiedlichen psychotherapeutischen Programmen zur Reduktion von Ärger und Aggressivität miteinander vergleichen. Patient:innen werden nach Zufallsprinzip einer der beiden Therapien (Mechanismusbasierte Anti Aggression Psychotherapie [MAAP] oder Nicht spezifische Supportive Psychotherapie [NSSP]) zugeordnet. Die Wahrscheinlichkeit, einer der beiden Therapien zugeordnet zu werden, liegt bei 50%. Es ist aus methodischen Gründen nicht möglich, sich eine Therapieform auszusuchen. Das Behandlungsprogramm umfasst eine Einzelsitzung zur Einführung gefolgt von 13 Gruppensitzungen (1,5 Stunden pro Sitzung, insgesamt 19,5 Stunden, zweimal pro Woche). Eine der beiden Gruppentherapien (MAAP) wird durch jeweils 10-minütige Trainingssitzungen an einem Tablet ergänzt, die während der Gruppentherapie zweimal pro Woche zwischen den Sitzungen stattfinden.

  • Start: Oktober 2023
  • Anmeldung: zu den telefonischen Sprechzeiten 

Behandlungsablauf

Team_limeIn einem ersten Gespräch verschaffen wir uns einen Überblick über die bestehende Problematik und geben Informationen über Therapiemöglichkeiten und Zielsetzungen einer Behandlung. Sofern wir Ihnen ein passendes Therapieangebot machen können, werden weitere Termine zur ausführlichen Diagnostik vereinbart.

Bei gesetzlich Versicherten erfolgt die Antragstellung bei der Krankenversicherung in der Regel nach den ersten vier Terminen. Die meisten privaten Versicherungen erfordern ein ähnliches Vorgehen. Je nach Bedarf kann eine Kurzzeittherapie mit bis zu 24 Sitzungen oder eine Langzeittherapie mit 60 Sitzungen beantragt werden. Die Termine finden in aller Regel wöchentlich statt.

Übergeordnetes Ziel der Behandlung ist die Reduktion der belastenden Symptome. Die Therapien, die wir durchführen, orientieren sich am aktuellen Stand der Forschung. Dabei wird die konkrete Ausgestaltung der Therapie auf jeden Patienten und jede Patientin individuell abgestimmt und vorab ausführlich mit Ihnen besprochen.

Kostenübernahme

In unserer Einrichtung bestehen folgende Möglichkeiten der Kostenübernahme:

  • Abrechnung über die gesetzliche Krankenversicherung (GKV)
    Die gesetzlichen Krankenversicherungen übernehmen die Kosten für eine psychotherapeutische Behandlung, sofern diese indiziert ist. Im Anschluss an die ersten vier probatorischen Sitzungen wird hierfür ein Antrag bei der jeweiligen Versicherung gestellt. Gesetzlich Versicherte müssen in jedem Quartal ihre Chipkarte in der Ambulanz vorlegen.
  • Abrechnung über private Krankenversicherungen
    Wenn Sie privat versichert sind, bitten wir Sie, sich bei Ihrer Versicherung über die jeweiligen Modalitäten zur Abrechenbarkeit psychotherapeutischer Leistungen zu informieren. Diese können je nach Vertrag variieren und psychotherapeutische Leistungen in unterschiedlichem Umfang beinhalten. Beihilfeberechtigte Patientinnen und Patienten sollten zusätzlich Informationen ihrer Beihilfestelle einholen. Mit diesen Informationen kann dann ein Antrag auf Psychotherapie bei der privaten Krankenversicherung gestellt werden.
  • Psychotherapie als Eigenleistung
    Selbstverständlich haben Patientinnen und Patienten auch die Möglichkeit, ihre Behandlungskosten selbst zu übernehmen. Hierbei richten sich die Kosten nach der Gebührenordnung für Psychotherapeuten (GOP).
  • Psychotherapie nach Arbeits- oder Dienstunfällen
    Betroffene von Arbeits- oder Dienstunfällen sollten sich bei ihrer jeweiligen Berufsgenossenschaft (BG) oder Unfallkasse darüber informieren, ob unsere Ambulanz als therapeutische Einrichtung anerkannt wird. Sofern ein Behandlungsauftrag durch die jeweilige BG erteilt wird, können Betroffene in unserer Einrichtung behandelt werden. Ein erster Ansprechpartner ist hierbei i.d.R. der individuelle Case-Manager der BG.